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70 Jahre SOS-Kinderdorf: Wie Manola Kraus in Dießen eine neue Heimat fand

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07.09.25 Merkur

Heute gibt es einen sehr persönlichen Beitrag von mir. All diejenigen, die > mein Buch kennen, werden bestimmt verstehen, warum es mich so berührt und warum ich mich so sehr über diese Beiträge im > MERKUR und im > Isarboten freue!

Sie war meine Herzensmom:

Hiltrud Wahl, SOS Kinderdorf Mutter in Dießen am Ammersee ♥️ Dankbar blicke ich zurück und dankbar bin ich für das, was entstehen durfte und ist 🙏🏼

DER ARTIKEL IM ISARBOTEN ONLINE
„SOS-Kinderdorf war für mich Familie“

DER ARTIKEL IM MERKUR ONLINE
70 Jahre SOS Kinderdorf

MERKUR

Anlässlich des 70-jährigen Bestehens des deutschen SOS-Kinderdorfvereins blicken ehemalige Betreute auf ihre prägenden Jahre zurück. Eine von ihnen ist Manola Kraus, die von 1978 bis 1982 im SOS-Kinderdorf Ammersee in Dießen lebte und heute als Management-Coach, Beraterin, Trainerin und Buchautorin tätig ist.

Dießen – Wie der SOS-Kinderdorfverein mitteilt, war für Kraus das Kinderdorf eine echte Familie. Bereits im Alter von zwei Jahren kam sie in ein privates Kinderheim nahe Augsburg. Als ihre damalige Heimmutter das Heim aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, wechselte Kraus 1978 im Alter von zehn Jahren ins SOS-Kinderdorf Ammersee. Dort traf sie auf ihre Kinderdorfmutter Hiltrud Wahl, die für sie zu einer „Herzensmom“ wurde und ihr half, ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Als Kraus sich in der Realschule nicht wohlfühlte, erkannte dies ihre Kinderdorfmutter und organisierte mit 16 Jahren den Wechsel in eine SOS-Wohngruppe nach Augsburg. Dort schloss Kraus erfolgreich die Realschule ab und startete eine vielfältige persönliche und berufliche Laufbahn, die sie nach London, Spanien und Lateinamerika führte. Vor rund 25 Jahren machte sie sich als Management-Coach selbstständig und veröffentlichte kürzlich ein Buch.

Erinnerungen und Verbindungen

Der Kontakt zu ihren „Geschwistern“ aus Dießen besteht weiterhin, wenn auch weniger intensiv als früher. Der Tod ihrer Kinderdorfmutter vor elf Jahren habe vieles verändert, doch die Erinnerungen an den Ort, den See und die gemeinsamen Wege blieben für Kraus ein Stück Heimat. „Ohne SOS-Kinderdorf wäre meine Geschichte nicht so bereichernd und ohne die Menschen, denen ich dort begegnet bin, wäre ich nicht so interessiert im Umgang mit allem Menschlichen“, betont sie.

Die Geschichten wie die von Manola Kraus zeigen laut Angaben des SOS-Kinderdorfvereins, wie nachhaltig die Unterstützung und Geborgenheit im Kinderdorf das Leben ehemaliger Betreuter prägen kann.

ISARBOTE

„SOS-Kinderdorf war für mich Familie“


Manola Kraus, 59, von 1978 bis 1982 im SOS-Kinderdorf Ammersee: „Meine Kindheit und Jugend wurde durch viele Menschen geprägt, vor allem aber durch meine SOS-
Kinderdorfmutter Hiltrud Wahl. Sie war eine der ersten Menschen in meinem Leben, die mich nicht verurteilt hat und in deren Nähe ich ein positiveres Selbstbewusstsein entwickeln konnte. Bereits im Alter von zwei Jahren bin ich in ein privates Kinderheim in der Nähe von Augsburg gekommen. Als meine Heimmutter dies zehn Jahre später aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, wechselte ich 1978 ins SOS-
Kinderdorf Ammersee in Dießen am Ammersee. In der Begegnung mit Hiltrud Wahl habe ich einen Menschen gefunden, der ein echtes Herz hatte – sie blieb zeitlebens meine „Herzensmom“.

Ab diesem Zeitpunkt ging es für mich bergauf. Ich war angekommen und hatte die Freiheit, alles zu lernen, was ich wollte: Instrumente, Skifahren, Schlittschuhlaufen, und vieles mehr. Unser Haus 15 war ein Anziehungspunkt, dorthin sind alle aus dem Kinderdorf gern gegangen. SOS-Kinderdorf war für mich Familie. Wir hatten keinen Vater, aber es gab Sicherheit, geregelte Abläufe, gemeinsame Mahlzeiten und Spaziergänge an den Ammersee. Wir waren auch oft bei kulturellen Veranstaltungen. Meine Mom hatte einen Blick für Schönes und Erhebendes – auch in der Natur, das hat sie uns nahegebracht.

Bis 1978 war ich eine sehr erfolgreiche Schülerin, mit dem Wechsel nach Dießen am Ammersee wurde es anders und auch später in der Realschule habe ich mich nicht wohlgefühlt. Meine Mom hat das als Erste verstanden. Sie hat mir mit 16 einen Wechsel in die SOS-Wohngruppe nach Augsburg organisiert. Dort schloss ich erfolgreich die Realschule ab. Es folgte ein intensiver Weg – persönlich wie beruflich: Er führte mich nach London, zur Arbeit als Erzieherin für SOS-Kinderdorf nach Spanien und als Diplom – Sozialpädagogin in der Entwicklungshilfe mehrfach nach Lateinamerika. Auch leitete ich soziale Bildungsprojekte und baute als Unternehmensberaterin Personal – und Organisationsentwicklung auf. Vor fast 25 Jahren habe ich mich als Management Coach, Beraterin und Trai nerin selbständig gemacht und habe kürzlich sogar ein Buch veröffentlicht.

Mit Geschwistern, die in Dießen leben, bin ich noch in Kontakt, allerdings nicht mehr so häufig wie früher. Mit dem Tod unserer Mom vor elf Jahren ist sehr viel auseinandergebrochen. Der Ort, der See, all die Wege, die wir mit unserer Mom gegangen sind, das ist für mich nach wie vor Heimatgefühl. Meine Mission ist es heute, Menschen und Organisationen beim Aufblühen zu helfen. Ohne SOS-Kinderdorf wäre meine Geschichte nicht so bereichernd und ohne die Menschen, denen ich dort begegnet bin, wäre ich nicht so interessiert im Umgang mit allem Menschlichen.“

Mehr Geschichten aus sieben Jahrzehnten SOS-Kinderdorf finden Sie hier: https://www.sos-kinderdorf.de/spenden/wie-wir-helfen/sos-geschichten/geschichten-ehemalige-betreute.

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